Wer war Kolping?

Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und „Gesellenvater“ – alle diese Tätigkeiten kennzeichnen den Menschen Adolph Kolping (1813-1865).


In Kerpen bei Köln geboren, wächst er in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Grundschule lernt er das Schuhmacher-handwerk; zehn Jahre arbeitet er in diesem Beruf und wandert dabei wie andere Gesellen von Ort zu Ort. Doch dann entscheidet sich Kolping für einen Neubeginn: mit 23 Jahren besucht er das Kölner Marzellen-Gymnasium, wo er sich seinen Lebensunterhalt nebenbei verdienen muss. Nach dem Abitur 1841 studiert er Theologie in München, Bonn und Köln; am 13.4.1845 wird er zum Priester geweiht und geht anschließend als Kaplan nach Elberfeld.


Dort erfährt er „hautnah“ die massiven sozialen Probleme des beginnenden Industriezeitalters, wo z.B. die Handwerksgesellen durch den Zusammenbruch des Zunftwesens ihr traditionelles „Zuhause“ in der Familie des Meisters weitgehend verloren haben. Kolping lernt in Elberfeld den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen, dessen Präses er 1847 wird. In diesem Zusammen-schluss von Menschen in vergleichbaren Lebenssituationen, die sich auf den Weg machen, ihr Leben in wachsender Selbständig-keit und Selbstverantwortung zu gestalten, erkennt er ein geeignetes Mittel zur  sozialer Probleme. Kolping setzt auf sozialen Wandel durch Veränderung des Menschen.


1849 lässt er sich nach Köln versetzen, um sich der Ausbreitung dieser Idee besser widmen zu können. In den folgenden Jahren entstehen zahl-reiche Gesellenvereine in allen Teilen Deutsch-lands und in vielen europäischen Ländern.


Durch sein  Wirken wird er Mitbegründer der katholischen Sozialbewegung und zugleich Wegbereiter der katholischen Soziallehre.


Heute setzt sich das Lebenswerk Adolph Kolpings in mehr als 50 Ländern dieser Erde auf allen Kontinenten fort.


Am 27.10.1991 wird Kolping in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

 

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